Start-up in Gütersloh

Alex und Alex (ganz links und zweiter von rechts) und drumrum ein tolles Team mit Sascha, Nico, Markus, Krysztof, Irina

Start-up-Feeling in einem Industriegebiet in Nordrhein-Westfalen: Die Geschäftsführer Alex und Alex gestalten mit ihrem jungen Team Unikate aus Metall, können aber auch die ganz großen Mengen produzieren.

Steckbrief

  • Alexander Weinberger und Alexander Lindt Metallbaumeister und Geschäftsführer
  • Metall Manufaktur Gütersloh GmbH & Co.
  • mm-guetersloh.de

Wie alles begann…

Schon vor 13 Jahren hatte sich Alexander Weinberger selbstständig gemacht, zwischendurch aber wieder pausiert. 2017 fiel dann der endgültige Startschuss für die Metall Manufaktur Gütersloh: Anfragen für Metallbauprojekte im Bekanntenkreis häuften sich, die beiden Kinder waren aus dem Gröbsten raus und in seinem Job war er nicht mehr zufrieden. Da sein Geschäftspartner kurzfristig absprang, hatte Alex jede Menge zu organisieren. Unterstützung bekam er von Anfang an von seiner Frau. Irina war zum Zeitpunkt der Firmengründung noch als Key Account Managerin bei einem internationalen Finanzdienstleister tätig. „Ich hatte einen gutbezahlten und sicheren Job“, erzählt Irina. „Der Schritt, dort zu kündigen und hier mit einzusteigen, war schwierig, aber der einzig richtige“. Das Geschäft lief gut an, die Auftragsliste wuchs und damit auch der Wunsch nach weiterer Unterstützung: Alexander Lindt wurde zweiter Geschäftsführer.

Mehr Wachstum bedeutet auch mehr Büroarbeit: Alex Weinberger, Gründer der MMG, mag die neuen Herausforderungen

Der andere Alex

Die beiden kannten sich flüchtig über einen Kollegen, kamen immer mal wieder ins Gespräch. „Als Alex mir von seiner Idee erzählt hatte, habe ich im Kopf direkt am Businessplan geschrieben“. Der Metallbaumeister wollte sich eigentlich nie selbstständig machen. Inzwischen bereut er, dass er den Schritt nicht schon viel früher gegangen ist: „Wenn ich mich das mit 22 getraut hätte, hätte ich mir inzwischen schon echt etwas Großes aufbauen können.“ Stressige Tage, unangenehme Termine und Differenzen mit Kunden oder Lieferanten gibt es natürlich auch im Gütersloher Start-up. Trotzdem kommt er jeden Tag gerne in die Arbeit. „Ich bin auch privat viel ausgeglichener, seit ich einen Job habe, der mir Spaß macht“, erzählt der 30-Jährige.

Ein Auszubildender bei der Metall Manufaktur ist nicht nur Handlanger, sondern lernt wirklich alles

Work-Life-Balance

Den beiden ist wichtig, dass auch ihre Mitarbeiter gerne in den Betrieb kommen. Und das tun sie. „Wer zusätzlich samstags arbeiten möchte, kann das jederzeit machen. Wir würden aber auch eine Vier-Tage-Woche einführen, wenn unsere Mitarbeiter dann zufriedener wären und uns dadurch erhalten blieben.“ Die Mitarbeiter sind genauso flexibel wie ihre beiden Chefs: Wenn ein wichtiger Auftrag ansteht, machen die Jungs auch mal spontan Überstunden. „Genauso oft schmeißen wir aber nach der Arbeit auch spontan den Grill an und setzen uns zusammen.“

Was macht die Metall Manufaktur Gütersloh?
Die Aufträge der Metall Manufaktur lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Zum Hausbau gehören Treppen, Geländer und Carports, aber auch ganz individuelle Anfertigung wie Tischkonstruktionen oder Loft-Türen. Auch einen Edelstahlpool hat das Team schon hergestellt. Zweites Standbein ist die Lohnfertigung, wo Mitarbeiter und Schweißroboter Hand in Hand arbeiten und Bauteile für die Industrie in ganz Europa produzieren.

Kleines Team, große Aufgaben

Gerade das macht die Arbeit in einem kleinen Team so besonders. Trotzdem haben Eltern öfters Bedenken, wenn sich Ihre Kinder für eine Ausbildung in einem Start-up entscheiden. „Hier lernst du wirklich alles und bist nicht nur Handlanger oder für irgendwelche Hilfsarbeiten da“, betont Alex Weinberger. „Wer jetzt bei uns einsteigt, kann mit uns wachsen“, ergänzt sein Kollege. Anfang August kamen ein Geselle und zwei Auszubildende neu ins Team. „Damit ist jetzt auch das Maximum an Mitarbeitern erreicht“, erklärt Irina. Der Platz in der Werkstatt wird schlichtweg zu knapp. Für das nächste Jahr ist deswegen der Umzug in eine neue Halle geplant, die gerade noch gebaut wird. Dann steht auch die Erweiterung des Teams an. „Wir möchten gesund wachsen und dabei nichts überstürzen“, betont Irina.

Alles digital!

Mit der gestiegenen Manpower ist das Team produktiver und kann mehr Aufträge bearbeiten als vorher. Das bedeutet aber nicht nur in der Werkstatt, sondern auch im Büro mehr Arbeit. „Wir haben in den letzten Monaten viel Aufwand betrieben, damit auch im Büro alles läuft“, erklärt Alex. Dank cloudbasierter Softwarelösungen stellen sie sicher, dass kein Termin verpasst und nichts übersehen wird.

Das erste Modell des Edelstahlpools steht im Garten von Irina und Alex – sehr zur Freude ihrer beiden Söhne. Foto: MMG