Mehr ! Werte: Im Handwerk ist alles möglich

35 Jahre jung ist Metallbaumeister Steven Krebs, der vor zwei Jahren den Betrieb von seinem ehemaligen Chef übernommen hat. Nur 18 Jahre nach dem Beginn seiner Ausbildung zum Metallbauer ist er Chef von 50 Mitarbeitern. „Man sieht, was im Handwerk alles möglich ist“, sagt der sympathische Thüringer.

Steckbrief

  • Steven Krebs
  • Meier Metallbau & Konstruktionstechnik OHG
  • Metallbaumeister
  • www.metallbaumeier-hig.de

Als er seinen Beruf wählte und die Ausbildung im Jahr 2003 begann, hat Steven Krebs nicht darüber nachgedacht, sich selbstständig zu machen und einen eigenen Betrieb zu gründen. Nach dem Ausbildungsstart in Herne hat Stevendas Heimweh nach Thüringen gepackt und er hat seine Lehre in Heiligenstadt fertiggemacht. Nach ein paar Jahren als Geselle „hat mir mein damaliger Chef, Walter Meier, sehr schnell Verantwortung für Baustellen und große Projekte übertragen“, erzählt Steven. „Wir hatten Baustellen in vielen großen Städten wie Frankfurt, München oder Berlin. Ich bin rumgekommen und habe dort viel gelernt. Nach fünf Jahren habe ich noch eine Weiterbildung zum Polier angehängt. Danach war mit klar, dass ich mich auf den Metallbaumeister konzentrieren muss.

Den hatte ich dann 2017, nach zwei Jahren, in der Tasche“. Weitere zwei Jahre später ergab sich die Möglichkeit, das Unternehmen zu übernehmen. „Heute bin ich Geschäftsführer und Inhaber. Thomas Meier, des Sohn des Firmengründers, ist Gesellschafter und arbeitet zusammen mit im Betrieb“.

Klassischer Metallbau: Balkonkonstruktionen für eine Wohnanlage in Frankfurt/M.
Produktion und Stahlbau: Bei Metallbau Meier entstehen hochwertige Produkte
Gute Planung im Betrieb spart Zeit auf der Baustelle: Steven Krebs und Markus Waldmann

Sieben starke Typen

Insgesamt sieben Auszubildende arbeiten heute im 50-köpfigen Team, das bundesweit Fenster, Fassaden, Glas-und Stahlbauarbeiten plant und montiert. Maximilian Schubert, Elena Bohnsack, Florian Siegl, Jan Erik Pfaff, Lucas Zakert, und Tomasz Ledwold werden Metallbauer. Lynn Fiedler hat sich für die Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement entschieden. Maximilian Schubert ist im vierten Jahr seiner Lehre und steht kurz vor der Abschlussprüfung. „Es ist ein toller Beruf mit viel Abwechslung und spannenden Aufgaben. Ich bin froh über die Entscheidung. Ein Praktikum und Ferienarbeit hat mich darin bestärkt,dass ich hier richtig bin.“

Breites Spektrum

„Wir arbeiten für Privatleute, Architekten und öffentliche Auftraggeber“. Es entstehen moderne Gebäude mit Fassaden, Treppenanlagen, Balkone und Stahlkonstruktionen. Fenster mit kompletten Sonnenschutzanlagenoder Türen mit und ohne Brandschutzfunktion verlassen die Werkstatt. Sechs Montageteams sind auf Baustellen unterwegs und monieren, was die Kollegen in der Werkstatt gebaut haben. Die Teams montieren natürliche auch Türen und Tore für Garagen und Zufahrten.

Lucas Zakert (17), Erstes Lehrjahr: Ich hatte überlegt, Kfz-Mechatroniker zu werden. Zuerst habe ich deshalb ein Praktikum in einem Industriebetrieb für Motorenbau gemacht. Das war – ehrlich gesagt – schrecklich. Dann hatte ich das Glück, hier zur Probe zu arbeiten. Nach einem Praktikum war mein Beruf-wunsch klar: Metallbauer will ich wer-den. Auch wenn ich erst vor zwei Wochen angefangen habe, kann ich mir gut vor-stellen, später Dinge aus Metall zu bauen. Steven Krebs hat mir eindrucks-volle Bau-Projekte gezeigt, die hier gebaut wurden. Auch das hat mich über-zeugt.

Spaß an der Arbeit

Steven Krebs setzt auf Fachleute aus dem eigenen Betrieb: „Wir haben Mitarbeiter, die über 30 Jahre hier arbeiten. Sie können den Azubis so viel beibringen und Erfahrung vermitteln. So werden die Mitarbeiter zu Führungspersonen, diegerne Verantwortung übernehmen und uns alle weiterbringen.“ Beweis dafür ist das junge Team. Sie stehen hinter ihrem Chef und haben Spaß an der Arbeit. Mit verantwortlich sind dafür unter anderen Diplomingenieur Ferdi Nitschke und Metallbaumeister Markus Waldmann. Sie kümmern sich um die Azubis, und vermitteln, worauf es im Metallbau ankommt. „Und nicht zu vergessen unser Team in Büro und Verwaltung. Dort kümmern sich vor allem Simone Gockel und meine Frau Michaela darum, dass bei den Azubis alle Formalien, Versicherungen und Verträge problemlos laufen.

Wünsche an die Politik

Damit das Handwerk seinen „goldenen Boden“ behalten kann, sind Unternehmer gefordert. Der junge Chef wünscht sich „mehr Unterstützung durch die Politik. Ich könnte mir zum Beispiel eine steuerliche Entlastung für Betriebe vorstellen, die intensiv ausbilden. Mit dieser Unterstützung können wir die Ausbildungsvergütungen erhöhen und der Industrie auf Augenhöhe begegnen“.

Maximilian Schubert (20), 4. Lehrjahr: Ich arbeite gerne im Aluminiumbau. Über Praktikum und Ferienarbeit bin ich zu Metallbau Meier gekommen. Die Produkti-on von Türen, Fenstern und Fassaden bietet Abwechslung und bin direkt da-bei, wenn im gesamten Bundesgebiet mo-derne Fassaden aus Glas und Aluminium entstehen. Darin steckt viel Technik aber auch handwerkliches Geschick. Im Frühjahr mache ich meine Gesellenprü-fung und freue mich schon darauf, weiter hier zu arbeiten.

Mehr ! Werte

Schon jetzt setzt Stevenaber auf „Mehr !Werte“: Jeder Mitarbeiter bekommt eine „MeierKarte“. Auf diese Kreditkarte überweist die Firma jeden Monat einen steuerfreien Betrag von 44 Euro zur freien Verfügung. Es gibt auch „Meier-MetallRente“. Je nach Betriebszugehörigkeit werden für die Mitarbeiter steigende Beiträge in eine Betriebsrente eingezahlt. Oder das „Meier-BikeLeasing“: hier stellt das Unternehmen zu günstigen Konditionen ein Fahrrad nach Wunsch zur Verfügung. „Ich will Mitarbeitern und Azubis ein modernes Handwerk kommunizieren -dazu gehört es auch, solche zusätzlichen Dinge anzubieten“, erklärt Steven. „Der Spaß am Beruf und in einer modern strukturierten Firma zu arbeiten ist die eine Seite. Die zusätzliche Motivation schadet sicher nicht“. Ein Konzept, das sich bewährt: denn ausgezeichnete Produktqualität, regionale Werbung und viel Mundpropaganda haben den Betrieb in der Region und weit darüber hinaus bekannt gemacht. Im Landkreis Eichsfeld ist auch der Wettbewerb spürbar: „Wir haben sicher mehr als ein Dutzend guter Metall-und Stahlbauer im Landkreis. Jeder muss sich behaupten. Steven ist sich sicher, dass ihm auch sein technisches Büro mit sechs Konstrukteuren kleine Vorteile im Markt verschafft. „Die Abteilung kann Architekten und Bauherren bei Projektplanungen besser unterstützen. Aber die Hauptsache für den Erfolg bleibt ein motiviertes und gut ausgebildetes Team, das mit Spitzenarbeit glänzt.“

Luca Conrady (20), Praktikant: Ich werde kein Metallbauer, sondern ab-solviere in Hannover mein Studium zum Wirtschaftsingenieur. Später möchte ich in die Fachrichtung Energietechnik. Zum Team von Metallbau Meier bin über ein Studienpraktikum gekommen. Ich wollte das Praktikum daheim machen. Mein Vater kennt Steven Krebs und die Firma Meier gut und ich habe mich vor-gestellt. Inzwischen arbeite ich in al-len Semesterferien hier, weil mir die handwerklichen Tätigkeiten Spaß machen und ich auf jeden Fall viel handwerkli-ches Geschick entwickeln kann. Bestimmt ist mir der Einblick in den Metallbau später einmal hilfreich.