„Mal kurz in eine andere Welt eintauchen“

Namibia, Uganda, Indien, Palästina, Ruanda – als Internationaler Meister wechselt Fabrice Carstens seinen Schreibtisch in Deutschland immer wieder mit weltweiten Projekten. Als gelernter Metallbauer gibt er Schweißkurse oder wirkt an der Erstellung von Regelwerken mit.

Fabrice wollte schon während seiner Ausbildung zum Metallbauer einmal die Entwicklungszusammenarbeit kennenlernen. So stieß er schließlich auf den Ausbildungskurs zum Internationalen Meister, den er nach seinem Handwerksmeister an der Handwerkskammer in Frankfurt absolvierte. Die Qualifikation zum Internationalen Meister hat übrigens nichts mit einer handwerklichen Ausbildung zu tun, sondern soll die Teilnehmer auf ihre weltweite Arbeit in Entwicklungsländern vorbereiten. So umfasst sie etwa Sicherheitsschulungen, Kurse zur Entwicklungszusammenarbeit oder zu kulturellen Fragen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist der erste Vorfeldeinsatz, bei dem das theoretische Wissen in der Praxis getestet werden kann. Für Fabrice ging es deshalb 2017 nach Namibia.

Projektmanagement bei Orgadata

Fabrice arbeitet aktuell in einer Vollzeit-Anstellung bei der Softwarefirma Orgadata und betreut dort weltweit Kunden bei Objektlösungen. So unterstützt er Metallbaubetriebe dabei, digitale Modelle in Fertigungsprozesse umzusetzen. Als gelernter Metallbauer kann er Maschinenführern so zeigen, wie die computergesteuerten Maschinen aus den digitalen Datensätzen reale Werkstücke fertigen.

Drei Tage bis drei Wochen

Immer wieder bewirbt sich der 29-Jährige auf internationale Projekte des GIZ und der Handwerkskammer. Von drei Tage bis drei Wochen Auslandseinsatz hat Fabrice schon alles erlebt. So hat er beispielsweise Schweißkurse oder Werkstattseminare in Namibia gegeben oder an einem Kurrikulum für Fenster- und Türenbau in Indien mitgewirkt. Drei Mal war er bisher in Namibia, zweimal in Uganda, einmal in Indien und einmal Palästina.

Aktuell geht er wieder für ein Schweißkurs-Projekt nach Ruanda. Vor dem Auslandseinsatz muss sich Fabrice intensiv selbst vorbereiten, mit dem Auswärtigen Amt kommunizieren, ein Visum beantragen und die Lage vor Ort checken. Auch fachliche Fragen müssen mit den Auftraggebern abgeklärt werden. Das bedeutet, dass Fabrice sich überlegen muss, was er vor Ort machen möchte, welche Entwicklungsschritte zielführend sind oder welches Material überhaupt verfügbar ist. „Es wird aber sehr genau beschrieben, wer daran teilnimmt und welche Vorbildung vorhanden ist“, erklärt er. „Und ich liebe es, einmal kurz in eine andere Welt einzutauchen und dann wieder nach Hause zu kommen.“