Leidenschaft für’s Schmieden

Der Arbeitsalltag bei Breidenbach Metallbau in Peiting (Oberbayern) könnte kaum abwechslungsreicher sein. Denn wer kann schon von sich behaupten, dass er eine Rüstung oder einen Bierkrug-Tresor hergestellt hat?

Steckbrief

Leander mag seinen Job, trotzdem hat er 2022 für fünf Monate pausiert. In dieser Zeit stand er in Oberammergau auf der Bühne und war Teil der Passionsspiele. Dass sein Chef Martin ihn für diese Zeit freigestellt hat, ist alles andere als selbstverständlich. Eine Überraschung ist es aber auch nicht: Das Team von Martin Breidenbach stellt nicht nur den ein oder anderen Schauspieler, sondern ist auch maßgeblich am Bühnenbild und den Kostümen der Darsteller beteiligt: Rüstungen, Speere und Helme wurden im Betrieb in Peiting hergestellt und auch Teile des Bühnenbilds. „Wenn ich nach der Arbeit zu den Proben gefahren bin, hatte ich immer einige Kostümteile dabei, die wir im Betrieb angepasst haben“, erzählt Leander.

Vielseitiger Betrieb

Genau wie Leander hat auch Simon seine Ausbildung bei Metallbau Breidenbach gemacht und im Frühling 2022 abgeschlossen. In Ihrer Ausbildungszeit haben die beiden die verschiedenen Abteilungen des 50-Mann-Betriebs durchlaufen und die Arbeit mit Edelstahl, Blechen und Aluminium erlernt. Alle paar Wochen waren sie in einem anderen Bereich: „Der Beruf ist super vielseitig. Morgens baust du eine drei Meter hohe Skulptur, am Nachmittag sitzt du über winzigen Gravuren im Millimeterbereich“, erzählt Simon begeistert.

Nach der Schule…

Er hatte verschiedene Praktika absolviert, um seinen Traumberuf zu finden: Als Schreiner, Steinmetz und Metallbauer. Weil ihn Messer schon immer fasziniert haben, begann er einfach mal drauflos zu schmieden. „Ich habe mir aus einer alten Schmiede einen Amboss gekauft. Und dann war schnell klar, dass ich die Technik von Grund auf lernen möchte.“ Nach dem Abi ging es für Simon dann also in den Metallbaubetrieb.

…in die Berufsschule

Von der Berufsschule in München schwärmen beide: „Dort wird die Kreativität gefördert. Du lernst nicht nur, wie du einen Gegenstand herstellst, sondern machst dir vorher über die Funktionalität Gedanken und natürlich über die Optik“, erklärt Leander. „Das ist erst einmal anstrengend und anspruchsvoll, ist aber eine perfekte Vorbereitung auf die Arbeit im Betrieb.“

Selbst ist der Schmied

Heute arbeiten beide in der Schmiede des Betriebs. „Wenn man gut ist, darf man in die Schmiede gehen“, grinst Simon. „Du bekommst einen Plan und überlegst dir die Arbeitsschritte. Und wenn es das passende Werkzeug dafür noch nicht gibt, baust du es dir eben selbst.“ Wenn es in den anderen Abteilungen viel zu tun gibt, helfen Sie auch bei den Kollegen im Stahl- oder Fassadenbau aus. Trotzdem freuen sie sich immer wieder darauf in ihre Schmiede zurückzukehren. Inzwischen haben sie dort schon viele Projekte zusammen gemeistert.

Teamwork wird großgeschrieben im Familienbetrieb