Je verrückter, desto besser

Ideen, Kreativität und eine Spur Wahnsinn – Der 34-jährige Marius Moepert liebt nicht nur seinen Beruf, sondern auch ausgefallene Projekte. In seinem Betrieb in Thüringen vermischt er gerne verschiedene Werke miteinander und schafft so ganz individuelle Produkte für seine Kunden.

Wie bei so manchem erfolgreichen Unternehmen, begann auch im thüringischen Leinefelde alles in einer Garage. Marius Opa begann in den 1990er Jahren mit Schmiedearbeiten, stellte Geländerstäbe, Zierstäbe und Ornamente her. Später kam auch sein Sohn, Marius` Vater, als Metallbaumeister in den Betrieb.

Kontakt

  • Marius Moepert
  • Geschäftsführer
  • 37327 Leinefelde
  • lasertec-moepert.de
  • laser-tec@gmx.de

Mehrere Standbeine

Genau wie sein Opa damals, stellt Marius auch heute nochSchmiedearbeiten für metallverarbeitende Betriebe her. „Im Prinzip sind wir wie Ikea für Metallbauer“, erklärt er. „Der Kunde hat einen Auftrag für ein Tor oder ein Geländer und bringt Bildmaterial oder Zeichnungen mit.“ Zusammen mit Marius geht es dann ins Lager – dort warten unzählige Kugeln, Stäbe, Ornamente, und Verzierungen auf ihren Einsatz. Nicht selten wird der Werkstattboden direkt genutzt, um aus C- und S-Elementen, Blüten und Blättern den Kundenauftrag zusammenzulegen. Hinzu kommen Spezialanfertigungen: „Für Tore, die im 19. Jahrhundert gebaut wurden, kann man die Ersatzteile nicht einfach von der Stange kaufen.“ Für Marius ist das kein Problem: Er rekonstruiert die einzelnen Elemente so, dass die Bauteile stilecht ersetzt werden können.

Mit seiner Schlosskastenproduktion ist Marius sogar international unterwegs. „Die gehen in die ganze Welt, sogar in den USA habe ich schon welche gesehen.“ Unternehmen bestellen die Schlosskästen in großen Mengen und vertreiben sie dann mit ihren Produkten weiter. Die Halle mit den Schlosskästen ist das Reich von Marius‘ Vater, der inzwischen bei ihm angestellt ist. Überhaupt sind die Aufgaben im Drei-Mann-Betrieb klar verteilt – trotzdem profitieren alle vom Austausch und dem gemeinsamen Brainstorming bei einer Kaffeepause zwischendurch.

Vor sechs Jahren war noch immer nicht Schluss: Mit einer Laserschneidanlage verschaffte sich Marius ein weiteres Standbein. Vor einem Jahr kam dann sogar noch eine zweite, größere Maschine dazu. Die Anlage schafft 20 Millimeter starke Bleche. „Damit deckt sie eigentlich alles ab, was im Metallbauspektrum anfällt“. Sie ist gut ausgelastet und läuft jeden Tag.

Ob Wand- oder Gartendeko, Feuerschalen oder Möbelunikate – Marius gestaltet am liebsten individuelle Produkte

Der WOW-Effekt

Durch die Laserschneidmaschinen erschloss sich Marius einen ganz neuen Kundenkreis. Zusätzlich zu den regionalen und überregionalen Betrieben kommen jetzt auch Privatkunden, die individuelle Geschenke, Deko-Elemente oder Möbel suchen. Besonders die Feuerkörbe haben es

Ihnen angetan: „Bei mir gibt es aber keine 0815-Ware.“ Seine Werkstatt verlässt kein Produkt, von dem Marius nicht selbst überzeugt ist. Wenn der Kunde begeistert ist, ist Marius es auch: „Ich liebe es, wenn der Kunde das fertige Produkt in den Händen hält und sagt „Wow, genau so habe ich es mir vorgestellt! Dafür mache ich das alles.“

Auch wenn er gerne mit seinen Händen arbeitet und Dinge erschafft, so sitzt er doch mindestens genauso gerne am Rechner und konstruiert und optimiert seine Werkstücke bis zur Perfektion. „Hier kann ich meine Kreativität ausleben“. Seine Kunden, von denen ihn viele schon kannten als er noch ein kleiner Junge war, schätzen genau das: „Die Kunden sind dankbar, wenn ich meine Meinung und Erfahrung einfließen lasse“.

Marius Moeperts Werkstatt verlässt kein Produkt, vomn dem er nicht selbst überzeugt ist

Handwerk hält das Land zusammen

„Ohne das Handwerk steht die Welt still“, ist sich der Familienvater sicher. Gerade das Metallhandwerk habe sich in den letzten Jahrzenten enorm gewandelt. „Momentan verschmelzen die einzelnen Gewerke: Metall in Kombination mit Holz oder Glas ist total angesagt“. Dadurch entstehen immer wieder neue Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Genau das richtige für den kreativen Kopf. Auch geschmiedete Produkte sind immer wieder gefragt: Das Kunstschmieden wird in einigen Jahren ein goldener Gewerkszweig sein. Es gibt immer weniger Menschen, die das können. „Und wer es kann, wird in ein paar Jahren richtig gutes Geld verdienen.“ Egal ob Metallbauer, Tischler oder Zimmerer: Mit einer Ausbildung im Handwerk macht man nichts verkehrt. „Als Metallbauer verdienst Du mehr als so mancher Uni-Absolvent“, weiß Marius. Du kannst Dich in viele Richtungen entwickeln, sogar studieren oder deinen eigenen Betrieb gründen. „Und dann genau das tun, was dir am meisten Spaß macht.“ Da kennt sich Marius aus.

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