Die Frau hat Power

Die Frau hat Power! So manche männlichen Kollegen können da nicht mithalten…

Dass „Metallbauer“ eigentlich ein klassischer Männerberuf ist, hat Verena nie interessiert. Dabei begann ihr Berufsweg, wie der von vielen jungen Frauen, ganz klassisch mit einer Ausbildung zur Bürokauffrau. Danach sammelte sie in der Einkaufsabteilung Berufserfahrung.

Steckbrief

Dass sie dort nicht glücklich wurde, hatte gleich zwei Gründe: Das reine Bestellwesen war ihr zu oberflächlich. „Ich wollte verstehen was mit dem Material passiert, wofür welche Werkzeuge eingesetzt werden.“ Hinzu kam, dass ein klassischer Bürojob einfach nicht ihrem Wesen entsprach: Die quirlige Schwäbin war schon immer sportlich aktiv, hatte in Ihrer Jugend sogar eine Profikarriere in der Leichtathletik angestrebt. Ein Acht-Stunden-Tag am Schreibtisch passte schlicht nicht in ihr Leben. Über die Jahre wuchs der Wunsch nach Veränderung und so begann sie mit 27 die Ausbildung zur Metallbauerin.

Ein Acht-Stunden-Tag am Schreibtisch passt nicht in Verenas Leben
„Viele denken bei Metallbau immer an Stahl und sind dann überrascht, wie flexibel und vielseitig Aluminium ist.“ – Verena Starz

Überflüssige Klischees

„Ich habe mich für den Beruf entschieden, da ist mir doch egal ob die Gesellschaft es für einen Männerberuf hält oder nicht“, sagt sie selbstbewusst. Keine einzige Situation gab es, in der sie mit ihren männlichen Kollegen nicht mithalten konnte. Trotzdem sind Frauen im Metallbau noch immer eine Seltenheit, auch bei Starz ist sie die einzige Frau in der Produktion. Dort verantwortet sie heute gemeinsam mit einem Kollegen die Aufträge aus dem Privatkundenbereich.  Den Großteil des Umsatzes macht Starz mit öffentlichen Aufträgen. Damit Privatkunden dabei nicht zu kurz kommen, ist die Produktion strikt aufgeteilt: Von der Beratung über die Konstruktion bis zur Produktion und Montage kümmern sich eigene Teams um die kleineren Aufträge. An Verena kommt dabei keiner vorbei.

Alles begann vor 35 Jahren

Im wahrsten Sinne ist sie in das Unternehmen hineingewachsen. 1987, in Verenas Geburtsjahr, gründete ihr Vater Hans-Christof die Metallbaufirma. Was als Ein-Mann-Betrieb begann ist in 35 Jahren auf ein stattliches Unternehmen mit 85 Mitarbeitern angewachsen. Julian Starz, Verenas Bruder, sitzt inzwischen mit in der Geschäftsleitung und wird die Firma in einigen Jahren übernehmen. Besonders beindruckend auf dem 13.500 Quadratmeter großen Firmengelände ist die großzügige Ausstellungsfläche. Dort können sich Kunden über die verschiedenen Lösungen informieren und gemeinsam mit einem Berater ihren Traum-Wintergarten oder das Wunsch-Terrassendach zusammenstellen. Nach einem Vor-Ort-Termin beim Kunden und dem Weg durch die hauseigene Konstruktionsabteilung landet der Auftrag dann schließlich bei Verena.

Vielseitigkeit

Tagtäglich arbeitet sie mit verschiedenen Metallen, Glas und Holz, aber auch mit LED-Lichtleisten oder elektrischen Zutrittslösungen. Ihr Lieblingswerkstoff, das Aluminium, kommt als Sechs-Meter-Stangenware in den Betrieb und kann dann zugeschnitten und bearbeitet werden. „Viele denken bei Metallbau immer an Stahl und sind dann überrascht, wie flexibel und vielseitig Aluminium ist.“
Auch wenn ihr Arbeitstag inzwischen deutlich actionreicher ist als damals im Büro, braucht sie nach Feierabend noch einen Ausgleich, geht ins Fitnessstudio oder zum Laufen in die Natur. „Ich bin einfach ein aktiver Mensch“, erklärt sie. Das gilt auch für die Arbeit: „Ich will immer weiter lernen, immer neue Zusammenhänge verstehen, immer besser werden.“