Coole Typen, Starke Frauen

Bernd und Mohammes haben es fast geschafft: Die Abschlussprüfung steht an

Wie vielseitig und innovativ das Handwerk sein kann? Bei FeBaTec in Rosenheim findet man die Vielfalt des Metallbaus unter einem Dach.

Steckbrief

  • Bernd Niesner
  • Mohammed Abdullah
  • Auszubildende
  • FeBaTec Rosenheim
  • www.febatec.com

Dass ein Bürojob für ihn nicht in Frage kommt, war Bernd schon zu Schulzeiten klar. Nach einigen Praktika und einer spontanen Online-Bewerbung ist er bei FeBaTec gelandet: „Im Nachhinein hatte ich echt Glück, dass ich eine so gute Firma gefunden habe.“ Bernd ist jetzt 20 Jahre alt und im vierten Lehrjahr, steht also kurz vor seinem Abschluss. Danach möchte er gerne im Türbau arbeiten, genauer gesagt im Füllungsbau, wo er auch jetzt gerade eingesetzt ist. Wie jeder angehende Metallbauer hat auch er alle Abteilungen der Firma durchlaufen: vom Glas- und Aluminiumgeländerbau über Türen, Brandschutz und Beschichtung bis zur Logistik und noch viele mehr.

In der Türenabteilung gefällt es Bernd am besten
Alles im Griff: Mohammed an der Drehmaschine

Der Techniker im Team

Sein Kollege Mohammed ist ebenfalls im vierten Lehrjahr. Vor ihm liegt die Abschlussprüfung in der Feinwerktechnik. Als Feinwerkmechaniker stellt er präzise Bauteile mithilfe von computergesteuerten Maschinen her. Für diese Aufgabe sind sorgfältiges Arbeiten und ein gutes technisches Grundverständnis enorm wichtig. „Er ist der Techniker, ich der Handwerker“, erklärt Bernd.

Mohammed hatte schon einmal eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker begonnen, diese dann aber abgebrochen. „Meine Deutschkenntnisse waren noch nicht gut genug“, erklärt der 28-Jährige, der vor sechs Jahren aus dem Nordirak nach Deutschland gekommen ist. Einen einjährigen Intensivsprachkurs und viele zusätzliche Lernstunden später, bereitet ihm die Sprache im Alltag kaum noch Probleme „Ich habe schon viel gelernt, aber ich lerne immer weiter“, sagt er selbstbewusst. Inzwischen kann er sich gut verständigen und hat auch in der Berufsschule kaum Verständigungsprobleme.

Innovativ seit 25 Jahren

Insgesamt sieben Azubis legen bei FeBaTec gerade den Grundstein für ihre Berufslaufbahn. Wenn es nach Geschäftsführerin Andrea Konrad geht, können sie dem Unternehmen noch lange treu bleiben. „Mehr als die Hälfte unserer Facharbeiter hat hier im Haus die Ausbildung gemacht“, erzählt sie sichtlich stolz. Andreas Vater hat die Firma als Schlossermeister gegründet. Dank seiner innovativen Ideen hat FeBaTec einige einzigartige Produkte für Absturzsicherungen und den Geländerbau im Programm. „Kunden sind Metallbaubetriebe oder Schreiner, die unsere Bauteile für ihre Projekte nutzen“, erklärt Andrea. Dank langjähriger Großkunden findet man die Brandschutztüren von FeBaTec in Kliniken in ganz Deutschland, Geländer-Elemente sogar auf der ganzen Welt. Auch so mancher prominente Immobilienbesitzer betritt sein Haus durch eine FeBaTec-Tür: „Als kürzlich „Lewandowski“ auf dem Auftrag stand, wollten plötzlich ganz viele Kollegen in der Türenabteilung aushelfen“, berichtet Andrea grinsend.

Zukünftige Kollegen gesucht

Schülerinnen und Schüler, die über eine Ausbildung im Metallbau nachdenken, bekommen in einem Praktikum einen guten Einblick. Schon in den ersten Tagen dürfen Türbänder zusammengebaut, Edelstahlwinkel geschliffen oder mit der Ständerbohrmaschine gearbeitet werden.  „Wer hier seine Ausbildung machen möchte, braucht nicht unbedingt die besten Noten“, verrät Bernd. Ein wenig Geschick und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein seien viel wichtiger. „Man muss sich zu fragen trauen, wenn man etwas nicht versteht und zugeben, wenn man einen Fehler gemacht hat“, erklärt der angehende Metallbauer. Gerade gibt es viele Aufträge und damit viel Arbeit für die Jungs in der Werkstatt. „Im vierten Lehrjahr wissen wir schon ziemlich genau, was zu tun ist, wenn ein neuer Auftrag kommt“, ergänzt Mohammed. Nicht nur Mohammed und Bernd, sondern auch ihre Kollegen und die drei Chefinnen freuen sich schon jetzt auf die neuen Azubis.

Dreifache Frauenpower: Marianne, Andrea und Kathrin

Drei Schwestern sorgen dafür, dass der Laden läuft: Andrea ist als Geschäftsführerin für alles Organisatorische zuständig, kümmert sich um die Ablaufplanung, Qualitätsmanagement und jede Menge Papierkram wie Zulassungen oder Preislisten. Marianne ist eigentlich gelernte Erzieherin, erledigt heute als kaufmännische Leitung aber die Finanz- und Lohnbuchhaltung des Betriebs und übernimmt die Betreuung der Auszubildenden. Als Marketingleitung sorgt Katrin für eine positive Außenwirkung, gestaltet Website und Werbung und plant Messeauftritte.