Aus Leidenschaft für Metallgestaltung

Kolja Bögershausen ist Handwerksmeister und studiert derzeit im fünften Bachelor-Semester an der HAWK Hildesheim.

Steckbrief

  • Kolja Bögershausen
  • Bachelor-Student Metallgestaltung HAWK
  • Metallbaumeister
  • www.hawk.de

Mit gerade einmal 23 Jahren spielt Kolja bereits souverän auf der Klaviatur des Metallbaus. Die Leidenschaft für Materialien und Verarbeitungstechniken entwickelte sich bereits in seiner Kindheit, wie er im Gespräch erzählt. Seinen Weg zur Metallgestaltung fand er schließlich während eines einjährigen Praktikums in der 11. Klasse an der Walter-Gropius-Fachoberschule in Hildesheim. Das Praktikum absolvierte Kolja bei Diplom-Designer Peter Schmitz in dessen Hildesheimer Betrieb Metall & Gestaltung. Diese Zeit beschreibt der 23-Jährige heute als besonders inspirierend. Der berufliche Werdegang war für ihn von da an klar.

Studium und Meisterprüfung

Nachdem er die Fachhochschulreife in der Tasche hatte, trat Kolja eine Lehre zum Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionsmechaniker im Metallbaubetrieb Gorny an – ebenfalls in Hildesheim. Doch das alles war ihm noch nicht genug. Sein Heimatstandort hatte da noch einiges zu bieten: Hildesheim ist bekannt für seine Hochschule der angewandten Wissenschaft und Kunst HAWK. Das Kompetenzfeld Metallgestaltung ist dort Teil einer modernen Ausbildungsstruktur der Fakultät Gestaltung mit einem breiten Lehrangebot, das Geräte, Schmuck und Gefäße der Tischkultur ebenso umfasst wie architekturbezogene Arbeiten. Ein weiterer Vorteil des Studiums an der HAWK ist für fertige Gesellen außerdem, dass sie zum Studien-Abschluss auch ihre Meisterprüfung ablegen können. Im Sommersemester 2019 fing Kolja somit sein Studium an.

Koljas Gesellenstück: ein galvanisiertes Pflanzentopf-Objekt
In den zahlreichen Werkstätten der HAWK kann Kolja mit Messing und Kupfer ebenso arbeiten wie mit Edelstahl oder Bronze
Die Meisterprüfung im Metallbauer-Handwerk bestand Kolja im März 2021
Sein Meisterstück ist ein echter Blickfang und hat den Namen mehr als verdient: eine breite und ergonomisch geformte Sonnenliege

„Die Möglichkeiten, sich nach der Lehre weiterzuentwickeln, sind hier enorm groß“, sagt der junge Metall-Designer. An der HAWK habe er Zugriff auf Verfahrenstechniken, die es in einem gewöhnlichen Betrieb so nicht geben würde. In den zahlreichen Werkstätten kann er mit Messing und Kupfer ebenso arbeiten wie mit Edelstahl oder Bronze. Für Metallguss wie für Schweißarbeiten ist eine optimale Ausstattung vorhanden. Die Ausstattung der Studios und Labore an der HAWK befindet sich auf einem hohen Niveau und wird fortlaufende modernisiert. Studierende können, angeleitet von den erfahrenen Werkstattleiterinnen und Werkstattleitern, zahlreiche Einrichtungen auf dem Campus nutzen.

Für Kolja ist es genau das richtige Umfeld, um Ideen zu entwickeln und sein handwerkliches Können zu erweitern. Im März 2020 begann er neben dem Studium seine Weiterbildung zum Handwerksmeister. Die Meisterprüfung im Metallbauer-Handwerk bestand er schließlich im März dieses Jahres. Derzeit studiert er im fünften Bachelor-Semester Metallgestaltung.

Alltagstaugliche Ästhetik

Ein Faible für alltagstaugliche Ästhetik konnte er bereits mit seinen eigenen Arbeiten unter Beweis stellen: Kolja Gesellenstück war ein galvanisiertes Pflanzentopf-Objekt. Auch sein Meisterstück ist ein echter Blickfang und hat den Namen mehr als verdient: eine breite und ergonomisch geformte Sonnenliege. Von der hat er selbst jedoch nur noch Fotos und Skizzen, denn sie befindet sich bereits im Besitz der Eltern, denen er das edle Stück für ihren Garten geschenkt hat.

Infor zum Studiengang an der HAWK…

Autor: Rüdiger Oberschür